Seelenheilende Gedanken

Abtauchen, in die Tiefen der eigenen Seele. Und abheben, beflügelt durch eine kurze Auszeit mit sich selbst: Wie die Stille uns heilt und hilft, sich selbst zu finden.

Stille in mir

Ich vermisse sie – wohl mehr, als es mir bisher bewusst war: die Stille. „Was hat sich verändert?“, frage ich mich – und schaue die an mir vorbeifliegenden Mauersegler an. Fliegen! Genau dieses Gefühl fehlt mir von Zeit zu Zeit: meine Seele fliegen zu lassen, ohne Plan, ohne Gedankenkarussell, ohne alles – nur Stille.

In diesem Moment wird mir klar: Die Flügel habe ich mir selbst beschnitten. Zu lange habe ich das Gefühl verleugnet, Stille zu brauchen. Und die Leere. Ein Nichts, in dem etwas Neues keimen und heranwachsen kann. Ein Nichts, das mich auf neue Wege und frische Gedanken bringt und mich wieder fühlen lässt, was ich bin und wohin ich gehe.

Ich in der Stille

Eine neue Hoffnung wird in so einer stillen Stunde geboren – die Hoffnung auf Besinnung, auf die Möglichkeit, jenseits von Zeit und Raum mich selbst zu finden. Und jenseits jeglicher „Verpflichtung“ meiner Mitmenschen gegenüber, ihrer Erwartungen an mich, ihrer Hoffnungen. Wann sind diese Hoffnungen auch meine Hoffnungen? Und wann sind sie nur Projektionen auf mich, die sich wie ein grauer Schleier auf meine russische Seele legen und ihre bunten Farben verdecken?

Die Stille, die ich mir heute gönne, hilft mir, die Farben meiner Seele zu entdecken und zu erhalten, ohne dass jemand dabei verletzt wird.

Ich möchte doch nur hier sitzen,

schreie ich flüsternd in die Welt hinein. Und prompt hören Engel im blauen, mit Watte-Wolken überzogenen Himmel meiner Heimat meinen Ruf nach der Stille: Der Strom fällt aus, ein „wichtiges“ Telefonat bricht ab, Ruhe kehrt ein. Gefühlt bin ich getrennt von der Welt, in der sonst alles einwandfrei funktioniert – sogar Menschen.

Stille suchen – sich selbst finden

In dieser Stille, in der sich nur der Wind leichten Schrittes durch die Lüfte bewegt, denke ich über mein Leben nach … Es läuft immer alles nach Plan – in einem gewissen Zeitrahmen, an Termine gebunden. Und an Erwartungen anderer an mich. Diesen Rhythmus reichen wir von Generation zu Generation weiter, wie eine olympische Fackel. Ich bin auch betroffen.

Jetzt erkenne ich deutlich, von wem ich meine Fackel der falschen Schuldgefühle und erfundenen Verpflichtungen bekommen habe: von meiner Mutter. Ihr Leben lang hat sie Erwartungen anderer erfüllt. Auch die meinen – letztendlich bin ich ihre einzige Tochter, wie hätte sie mich enttäuschen können?! Und das hat sie zweifellos zur besten Mutter der Welt gemacht – leider auf ihre Kosten.

Mit einem guten Abstand sehe ich nun die Folgen ihres selbstlosen Lebensstils: Grundunzufriedenheit, Krankheit und innere Unruhe. Ihren Lebensweg ist sie immer zum Wohle anderer gegangen, nicht zu ihrem eigenen. „Wie blind ich doch nur war, DAS früher nicht erkannt und dazu meinen Beitrag geleistet zu haben?“, melden sich die „guten alten“ Schuldgefühle zu Wort. Doch mein Weg ist ein anderer: der Weg des Erwachens, des sich-selbst-Findens.

Aber wie findet man sich selbst eigentlich, im dichten Netz der endlosen Verantwortung für alles – auch für die Sachen, für die man nichts kann?

Warum es guttut, ab und zu ein Egoist zu sein

Jetzt sehe ich alles viel klarer – auch erkenne ich die Fußstapfen meiner Mutter, in die ich von Zeit zu Zeit trete: die der Selbstlosigkeit. Tief, einsaugend wie ein Sumpf, auf Dauer einfach ungesund. Doch wer sich selbst finden will, muss ab und an den Egoisten in sich suchen – und die Stille finden. Sowie den Weg aus der Selbstverleugnung – hin zur Selbstliebe.

Jahrzehnte lang wurde uns eingetrichtert: „Sei nicht so egoistisch.“ Aber ist Egoismus so nutzlos, wenn er doch niemandem schadet? Und uns einen gewissen Freiraum verschafft: einen Raum jenseits der Zeit, des Plans und der „ewigen Verpflichtungen“ – Platz für die Stille, in der jeder von uns einfach nur „dasitzen darf“? Dasitzen, aus dem Fenster schauen, Vögel beobachten und den Geräuschen der Welt lauschen. Sie nicht mal werten oder einstufen, sondern nur wahrnehmen und wirken lassen. Und sie wirken!

Was ist so schlimm daran, das geplante Telefonat zu verschieben – weil ich eben die Stille entdeckt habe und sie auskosten mag? Oder Verabredungen abzusagen, auf die ich keine Lust habe weil sie mich nicht bereichern, sondern mich meiner Energie und Zeit berauben? Ist es ein Verbrechen, wenn mein Handy vergebens klingelt, meine E-Mails unbeantwortet und Freundschaftsanfragen in der endlosen Warteschleife hängen bleiben?

Dein Masterplan: Du und die Stille – das Dream-Team

Es ist die Stille, die hilft, all die Antworten – und sich selbst zu finden. Sie zeigt uns, was wir wirklich brauchen: nicht den großen Masterplan für unser Leben, sondern die Besinnung auf den Moment. Die Besinnung auf die Stille in uns selbst.

Eine Stimme aus dem Inneren verkündet: „Gönn dir die Stille. Steige aus aus dem Hamsterrad, bleib einfach nur dasitzen!“ Zu Beginn ist diese „Lähmung“ ungewohnt und ungemütlich. Du bist aufgewühlt und zerrissen: „Soll ich oder soll ich nicht?“ Du sollst nicht – also musst du auch nichts.

So wie Ruhe vor dem Sturm kommt, geht auch die Unruhe der Stille voran – halte sie einfach einen Moment aus. Du wirst sehen: Nach wenigen Minuten kehrt die innere Ruhe ein. Tauche ab, lass sie wirken. Und sie wird wirken – ich weiß, wovon ich spreche!

Deine Belohnung: Die Begegnung mit dir selbst

Die Belohnung für deinen Mut: Klarheit im Kopf, mehr Lebensfreude – und die Flügel. Lass sie dich durch die neue Leichtigkeit tragen, solange es geht. Kehre ein in die weitesten Ecken deiner Seele. Beobachte dich. Tanke erfrischende Energie deines Herzens. Suche und finde den inneren Frieden. Frage dich, was du eigentlich bist – wenn du den Schleier der Verpflichtungen und Erwartungen anderer ablegst? Was bleibt von dir, von deinem wahren ICH übrig?

Sehe deine Farben – und stehe zu ihnen. Denn ein wenig egoistisch zu sein heißt, sich selbst treu zu bleiben. Es heißt, sich die Möglichkeit einzuräumen, sich selbst zu begegnen und eigene Seele zu verstehen – also sich selbst zu finden.

Deshalb: Nutze die Stille, um egoistisch zu sein! Erlaube es dir, nichts zu tun und nichts zu müssen – außer der Sachen, nach denen dein Herz verlangt. Mache diese Momente zu einem Muss, ohne dass du dich dazu verpflichtet fühlst.

Dieser Weg führt dich in die bewegte Stille und die erfüllte Leere – wie ich sie heute spüre. Nach einem globalen Brand wird Neues, Frisches und Leichtes geboren. Nach einem stürmischen Gewitter erscheint alles im neuen Glanz, bereinigt und befreit vom Staub des Vergangenen. Das alles ist ein Reset, den du dir gönnst – kein Exit.

Es ist die Stille, die die Seele heilt die Stille in dir.

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Mauersegler am Abendhimmel helfen mir als Boten der Stille, mich selbst zu finden
In der Stille sich selbst finden und die Seele wieder fliegen lassen.

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