Über den Mut, dem Herzen zu folgen – auf der Reise zu sich selbst: Interview Teil 1

Dem Herzen folgen und sich selbst finden: Im Soul-Tales-Interview erzählt spiritueller Musiker und Meditationsmusik-Komponist Richard Hiebinger, warum wir ausgerechnet jetzt den Weg der Selbstfindung wählen – und wie seine Fähigkeit, Seelenschwingungen zu spüren, uns auf diesem Weg hilft.

Hören, lesen, Herz öffnen: Meditationsmusik für deine Selbstfindung

 

Richard Hiebinger – „Erdherz“

„Warum bin ich hier?“ Höchste Zeit für Selbstfindung!

Etwas Großes, Bedeutendes ist im Universum im Gange. Und in uns. Diese Bewegung – weg vom Konsum, hin zu den eigenen Wurzeln – reißt viele mit. Ich bin keine Ausnahme. Wir wollen endlich wissen, wer wir sind und warum wir hier sind.

Auf dem Weg der Selbstfindung befreien wir uns vom materiellen Überangebot immer mehr, um an den wahren Wert des eigenen Lebens zu gelangen. So schälen wir unser Dasein wie eine Zwiebel: Wir weinen um Vergangenes und Verlorenes, reflektieren Verlebtes und freuen uns auf den vitalen Kern – unsere Seele. Und bald sind wir mehr!

Auch bei der Selbstfindung gibt es Vorreiter: Diese sind ihrem Herzen gefolgt und haben ihre Bestimmung sehr früh gefunden. Ich nenne diese Menschen Soul People. Ihre Berufung ist, als spirituelle Lehrer andere auf ihrer Reise zu sich selbst zu unterstützen: etwa durch ihre wertvollen Erfahrungen oder besonderen Begabungen wie Empathie oder Feinfühligkeit für die Seele. Richard Hiebinger ist einer von ihnen.

Musiker für die Seele

Meditationsmusik, die Richard Hiebinger komponiert, bringt Körper, geist und Seele zum Einklang
Richard Hiebinger komponiert Meditationsmusik, die uns auf dem Weg der Selbstfindung hilft; ©Richard Hiebinger

Er spürt Schwingungen der Menschen und die des Universums – und nutzt die Harmonie der Planetentöne für seine Meditationsmusik. Diese bringt unser Energiefeld in den Gleichklang mit den Schwingungen des Universums, erdet, löst Blockaden und lässt verborgenes Potenzial entdecken. Ähnlich wirken auch Klangschalenmassagen oder Meditationskonzerte, die Richard  in einem behütetet Rahmen gibt – alles wertvolle Hilfestellungen auf dem Weg der Selbstfindung.

In meinen Augen bringt er die Musik der Seele zum Klingen. Diese vermischt er mit ergreifenden Tönen unterschiedlichster Musikinstrumente, tibetischer Klangschalen und Gongs und erschafft Musikwelten, die einem zu seinem Ursprung zurück verhelfen: zur kosmischen Harmonie der eigenen Materie. Und zur inneren Ruhe  sowie der Stille in sich selbst. So gelangen wir, Schritt für Schritt, ans Ziel unserer Selbstfindungsreise – nicht im überflutenden Chaos des Überangebots „da draußen“.

Richard suchte ich auf, um die wohltuende Klangschalenmassage  zu erleben. Und fand noch viel mehr: eine Lebensgeschichte, die mich faszinierte – eine Geschichte voller Mut, der eigenen Berufung zu folgen und sich selbst treu zu bleiben. Denn vor vielen Jahren hat der „Musiker für die Seele“ die Reißleine gezogen: seine Arbeitsstelle gekündigt, ist dem eigenen Bauchgefühl gefolgt – und hat sich selbst im Komponieren der Meditationsmusik gefunden. Und darin, anderen zu helfen, zu sich selbst und zu mehr Lebensfreude zu finden.

Ich bat Richard zum Interview, um:

  • zu erfahren, wie uns seine musikalische Begabung bei der Selbstfindung unterstützt und
  • mich dazu inspirieren zu lassen, den eigenen Seelenplan zu erkennen und diesem zu folgen.

Auf dem Weg der Selbstfindung dem Herzen folgen – ein Interview

Ich höre ihm gerne zu, lausche seiner beruhigenden Stimme, die mich wie ein leise rauschender Bach erdet. Und er erzählt gern.

Richard hat so viel zu teilen: viel wertvolles Wissen, das er während seiner Reise zu sich selbst – in seinen Studien mit einem buddhistischen Mönch und während seiner zahlreichen Zen-Meditationen – gesammelt hat. All seine Erfahrungen lässt er in seine spirituelle Tätigkeit einfließen, bei der er anderen hilft, ihr Verlangen nach Harmonie in sich selbst zu stillen und ihre Seele wieder zu spüren.

„Im Moment passiert sehr viel auf dieser Welt: im Sinne der Selbstfindung. Bei vielen von uns kommt einiges hoch, was wir früher nicht gespürt haben: Gefühle, die wir zu lange missachteten; sehnliche Herzenswünsche; Gedanken über den eigenen Seelenweg. Das löst Unsicherheiten und Ängste aus, die wir mit der altbewährten Methode zu stoppen versuchen: mit der Unterdrückung. So kommt es zu Aggressionen, auch anderen gegenüber“, weiß der in sich ruhende Meditationsmusik-Produzent. „Mich suchen Menschen auf, die an sich arbeiten wollen. Und natürlich, um wieder entspannter zu werden.“

Ab diesem Moment habe ich nur im Hier und Jetzt gelebt: achtsam, dankbar und zufrieden.“

Wie und wann hat dein eigener Weg der Selbstfindung begonnen?

Ich wusste bereits sehr früh, was ich will und wozu ich berufen bin: Musik. Als meine Jugend-Rockband auseinanderging, habe ich nach einem neuen Weg gesucht. Auf meiner Selbstfindungsreise habe ich mit geistig Behinderten gearbeitet – und das hat mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt. Auf einmal wurde mir klar: Nichts ist selbstverständlich. Was im Leben wirklich wesentlich ist? Sein Leben eigenständig zu leben und sich ohne Hilfe bewegen zu können! Wacher Geist und gute Gesundheit. Auch Dankbarkeit dafür. DAS sind wahre Wunder, Geschenke – und keine Selbstverständlichkeit.

Diese Erfahrungen haben mich noch mehr zu mir selbst geführt. Seitdem lebe ich nur im Hier und Jetzt: achtsam, dankbar und zufrieden.

Gab es Wegweiser bei deiner weiteren Selbstfindung?

Ich habe angefangen, mich intensiv mit ganzheitlichen Wegen zu mehr Wohlbefinden und Vitalität wie Tha Chi und Qi Gong zu beschäftigen. Dazu kamen Klänge, denn die Wirkung der Klangschalenmusik habe ich bereits bei meiner Sozialarbeit erlebt. Parallel habe ich meinen ersten Musikverlag gegründet. Eines Tages stand ich dann auf dem Scheideweg: entweder Musikkunst oder Musiktherapie als Beruf. Diese Zerrissenheit hat sich bei mir körperlich gemeldet, und entsprechende Symptome manifestierten sich.

Schlüsselereignis 1: Berufung finden

An einem sonnigen Wintertag bin ich auf einen Berg gestiegen, saß so in vollkommener Stille da und bewunderte den Weitblick und das Glitzern des Schnees. Plötzlich wusste ich: Ich muss meiner Bestimmung folgen – und das ist die Musikkunst! So habe ich meine Arbeitsstelle gekündigt und mit meiner Meditationsmusik weitergemacht, ohne jeglichen finanziellen Hintergrund.

Auf einmal fiel mir alles leicht: Aufträge kamen immer zur richtigen Zeit und ich konnte das Geschäft weiterentwickeln. Und ich fühlte mich seelisch, körperlich und geistig immer wohler und vitaler! Das alles zeigte mir, dass ich auf dem richtigen Weg war. Die Seele meldet sich eben, wenn wir unserer Berufung nicht folgen – sei es auch mit den verschiedensten Symptomen.

„Wenn du dich bewegst, bewegt sich das Leben mit dir.“

Wie kann jeder seine Bestimmung finden und ihr folgen?

Ich habe einfach die Reißleine gezogen – und die Veränderungen sind gekommen. Wenn du dich bewegst, bewegt sich das Leben mit dir. Damit alles in Gang kommt, musst du dich nur trauen, den ersten Schritt zu machen. Nicht nur auf die Chance warten, sondern einfach tun. Meistens bekommst du auch Impulse – diese musst du nur wahrnehmen und ihnen folgen. Wichtig ist, sich dabei nicht vom Verstand oder gar Ego leiten zu lassen, sondern vom Bauch, dem Herzen und der Intuition.

Spürst du dein Talent rufen, folge dem Ruf und stelle es in den Mittelpunkt deines Lebens, mit einer gewissen Hingabe. Es ist normal, seine Talente zu leben! So hat uns die Natur erschaffen – normal und einzigartig zugleich. Zu verstehen und zu wissen, wer du bist und was du willst, ist der Schlüssel zur Selbstfindung.

Wohin hat dich dieser Ruf geleitet?

Meine Vision war das freie Musizieren und Improvisieren. Ich habe schon immer sehr viele Ideen gehabt, die ich nun herausholen konnte. Daraus hat sich meine Meditationsmusik entwickelt. Dass so eine Art Musik in den 90-ern existiert, wusste ich nicht. Also musste ich sie selbst aktiv kreieren. So kam dann das Asiatische in mein Leben – diese Art zu musizieren ist sehr intuitiv, beruhigend – nicht so rational, wie es in Europa zu dieser Zeit war.

Welche weiteren Talente und Begabungen lebst du?

Meine Begabung ist, mich in mich selbst hineinzufühlen und Schwingungen zu spüren: die der Musik zum Beispiel. Ich spüre sehr fein die Klangfarben, auch ihre Wirkung auf Körper, Geist und Seele. So kann ich beim Komponieren meine Gefühle leichter zum Ausdruck bringen. Und die Art und Weise, wie ich das mache, ist tiefgründig: Komponiere ich Qi Gong Musik, beschäftige ich mich vorher sehr intensiv mit Qi Gong. So wachse ich aus mir heraus, sprenge den Rahmen des Verstandes, werde größer. Das erfüllt mich, lässt mich an etwas Großes anknüpfen.

„Seelenschwingungen, die ich wahrnehme“

Spürst du auch Schwingungen der Natur? Und die der Menschenseelen?

Wenn ich im Wald stehe, spüre ich jeden Baum, jeden Grashalm, jeden Vogel. Ich bin eins mit der Natur. Meine Feinfühligkeit funktioniert auch bei Menschen: Ich kann ihre Schwingungen spüren. Das kann zwar manchmal auch sehr anstrengend sein, aber ich kann es nicht abschalten oder steuern. Über die Energie anderer Menschen kann ich sehr genau fühlen, was sie gerade beschäftigt.

Meine Empathie hilft mir zudem, sehr viele unterschiedliche Musikinstrumente zu erlernen: intuitiv, ohne Noten und Lehrer. Von japanischer Flöte bis Trommeln und Gongs. Wenn ich meine Meditationsmusik-CD aufnehme, bringe ich den Klang von außen mit dem, was ich in mir spüre, zum Einklang. Erst wenn die Töne außen und innen übereinstimmen, bin ich zufrieden. Das passiert sehr tief, auf der Seelenebene. Das sind meine Seelenschwingungen, die ich da wahrnehme.

Schlüsselereignis 2: Wie Schöpfung geschieht

Bei einer Zen-Meditation, bei der es eigentlich nur darum ging, die Präsenz zu üben, hab ich mich nach einer Weile als Feld aus fluktuierender Energie, Licht und Schwingungen gesehen. Alles um mich herum hat gefunkt, gestrahlt und geleuchtet. Es war wunderschön. In dem Augenblick habe ich gespürt, dass jeder meiner Gedanken und Gefühle diese Präsenz mitgestaltet – sonst ist da nichts, nur die Schwingung. Alles, was ich aussende, reagiert.

Es war eine Tür zu meinem Inneren, die aufging – und auf einmal war ich in mir drin. Ich hörte eine Stimme sagen: „Lass es klingen!“ In diesem Moment – vielleicht dauerte es aber auch lange – hatte ich das Gefühl für Zeit und Raum verloren. Erst als der Verstand sich eingeschaltet hat, war die Vision weg.

Dieser beseelende Zustand, der seitdem immer wieder kommt, hat mir gezeigt, wie Schöpfung geschieht. Das gibt mir viel Lebenskraft und Stärke!

Können alle so einen beseelten Zustand erreichen?

Absolut! Allerdings ist es die Seele, die entscheidet, ob es mit dir passiert oder nicht. Denn das ist auch der Selbstschutz der Seele: Bleibt sie zu lange und zu weit offen, kann es passieren, dass du nicht mehr zurückkommst, in die „normale“ körperliche Realität.

Die Bemühung und das Wollen sind kontraproduktiv. Sei achtsam und auf das Hier und Jetzt fokussiert. So kannst du in Frieden mit dir selbst sein. Diesen Zustand erkennst du auch daran, dass sich beim Spazierengehen zum Beispiel ein Schmetterling auf deine Hand setzt – weil er dich als eins mit der Natur empfindet. Dann stehen die Chancen gut, dass sich deine Seele öffnet.

So eine Seelenöffnung ist an sich etwas ganz Normales, nur passt so ein Zustand im Moment noch nicht in den gesellschaftlichen Kontext. Als Kind spüren wir sie ganz deutlich. Schließt sich die Fontanelle, reißt der Kontakt zu unserer Seele ab. Der Verstand übernimmt die Regie. Dieser Prozess ist aber auch ein gewisser Schutz: So stellt die Natur sicher, dass jeder von uns nur das mit auf den Weg bekommt, was er von seiner geistigen Kraft tragen kann.

Wie hilft deine Meditationsmusik auf dem Weg der Selbstfindung?

Die Musikinstrumente, die ich benutze, sind alle auf Planetentöne gestimmt. Dabei mische ich asiatische (emotionale Wirkung) mit europäischen (rationale Wirkung) – damit die Balance zwischen den beiden Dimensionen stimmt. Mit der Musik der Planeten kommen deine Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht und dein Körper bekommt Impulse, die gewisse Entwicklungsprozesse ankurbeln.

Deine Seele öffnet sich und Inspirationen fließen – Ideen, auf die du von alleine nicht gekommen wärst. So zapfst du versteckte Quellen in deinem Unterbewusstsein an.

„Alles beginnt mit einem Gedanken.“

Welche Tipps hast du noch für die sich-selbst-Suchenden?

Achte auf deine Gedanken – damit beginnt alles. Denkst du, dass dir etwas nicht gelingt, und sprichst es aus, schaffst du eine Ursache für das Nicht-Gelingen. Wenn du es bejahst und daran glaubst, dass in dir bereits alles angelegt ist, hast du eine gute Chance, dass alles klappt.

Und: Höre auf dein Herz! Im Herzen kannst du Verstand und Gefühl verbinden. Die optimale Kombination ist, wenn beide gleichberechtigt sind – und das Herz im Zweifel jedoch leitet! Hier kommt die Chakrenarbeit ins Spiel: Das zweite Chakra ist das Gefühl und das dritte Chakra – der Solarplexus – der Verstand. Verschmelzen sie im Herzen, kriegen beide die richtige Gewichtung. Deshalb ist bei meiner spirituellen Arbeit das Thema Herzöffnung sehr groß – viele meiner Meditationsmusik-CDs sind der Herzöffnung gewidmet.

Richard Hiebinger – „HerzOM“

„Da, wo die größte Sehnsucht ist, ist auch die größte Angst.“

Zum Schluss „gestehe“ ich, dass ich gerade auch auf dem Weg der Selbstfindung bin und sehnsüchtig nach Antworten suche. Von Richard hole ich mir ein paar persönliche Tipps, wie ich zu mir selbst finde:

  • alles nach Gefühl machen;
  • der inneren Stimme vertrauen;
  • die Spiritualität als etwas Natürliches empfinden, denn sie gibt Kraft, mit realen Problemen klar zu kommen – und zeigt, wie die Welt funktioniert;
  • mehr in der Natur sein und mit Bäumen „kommunizieren“, vor allem mit der Linde, als Baum der Herzöffnung;
  • geistige Fähigkeiten wie Empathie weiterentwickeln;
  • Geschenke des Universums erkennen und dankbar empfangen;
  • aber auch bereit sein, etwas vom gewohnten Leben herzugeben …

Denn ab dem Moment, wenn ich an meinen Kern komme, wird nichts mehr so sein wie früher. Und genau diese anstehende Veränderung macht mir am meisten Angst: die Angst, die  meine Seele spürt.

„Folge deinem Herzen! Das Gefühl allein kann trügen – genauso wie der Verstand. Im Herzen hast du hingegen die absolute Klarheit. Und Liebe.“

Danke für das Interview, Richard! Mehr Informationen über Richard Hiebinger gibt es unter https://edition-richart.de

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